Ausführliche Beschreibung: Der Vollwichs (auch der „volle Wichs“) gilt als „Galauniform“ des Couleurstudenten. Er wird von den Chargierten (der meisten farbentragenden, aber auch vieler nichtfarbentragenden Verbindungen) nur bei hochoffiziellen Anlässen getragen. In der vollständigen Ausführung hat er folgende Bestandteile:
Der Vollwichs besteht aus:
- Tönnchen
- Chargenjacke (auch Pekesche oder Flaus genannt!), der FM trägt auf der linken
- Schulter einen Fuchsschwanz
- Zipfel auf der linken Brust
- Schärpe der FM trägt quer dazu das Fuxenband
- Handschuhe
- Ein Paradeschläger (Korbschläger oder Glockenschläger je nach Universitätsort) in metallener Scheide am schwarzen Ledergehänge (auch bei nichtschlagenden Verbindungen Bestandteil des Vollwichses, hier aber stumpf und allermeist abgerundet).
- weiße Hose
- Hochschäftige schwarze Ledergamaschen zu schwarzen Schuhen
Anlässe zum Tragen des Vollwichses sind feierliche Kommerse, zum Beispiel zu großen Stiftungsfesten oder Universitätsjubiläen. Viele Verbindungen chargieren jedoch auch zu Hochzeiten, Totenehrungen und Beerdigungen. Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war es teilweise üblich, dass die Chargierten im Vollwichs zu Pferde auftraten. Christliche Verbindungen tragen Vollwichs auch bei kirchlichen Feiern (Gottesdiensten, Ernsten Feiern, Messen, Prozessionen, Begräbnissen etc.). Vollwichs wird zum Teil sogar von ansonsten nicht farbentragenden Verbindungen zu Repräsentationszwecken angelegt. Teilweise verwenden diese Verbindungen bei derartigen Anlässen auch den Salonwichs. Dieser bildet eine weniger feierliche Form und besteht aus Schärpe, Cerevis, Handschuhen und Schläger. Der Salonwichs wird über einem Anzug getragen. Weiterhin wird der Salonwichs auch von verschiedenen Verbindungen beim Inoffiz von Kneipen verwendet. Im Wingolfsbund wird zum Salonwichs die eigentliche Kopfcouleur, nicht Cerevis oder Studentenbarett, getragen.